Zur Beachtung - Anleitungen

Bitte beachten Sie, daß die bereitgestellten Informationen zum Zeitpunkt der Erstellung im Rahmen von durchgeführten Arbeiten dokumentiert und validiert wurden. In einer geänderten Systemumgebung können für die Schritte Anpassungen erforderlich sein. Dies gilt insbesonders, falls die Informationen Workarounds oder Fehlerbehebungen betreffen. Die Informationen sind entsprechend spezifisch für die Systemumgebung und Version der Systeme zum Zeitpunkt der Arbeiten. Schritte, die sich für uns von selbst erschließen, sind ggf. nicht in den Anleitungen enthalten. Dasselbe gilt auch für konzeptionelle Anleitungen. Diese sind für spezifische Umgebungen und spezifische Erfordernisse erstellt und müssen vor Anwendung überprüft werden, ob sie für die angedachte Umgebung passend sind. Die Verwendung erfolgt auf eigene Gefahr.

Wir raten in jedem Fall dazu, vorab ein Backup in einem Umfang zu erstellen, der die Wiederherstellung der Systeme im Fehlerfall sichert. Dies betrifft bei Active-Directory-integrierten Diensten auch das Active-Directory.

 

Ergänzung am 18.01.2019: Ergänzt um notwendige Schritte bei Windows Server 2012

Ergänzung 22.08.2018: Einstellungen an der Telefonanlage hinzugefügt & Anleitung für Office 365/2016

Ergänzung 29.12.2017: Aufgrund wiederkehrender Nachfragen zum Thema: Für die Verteilung der TAPI im LAN wird zwingend eine eingerichtete Domäne und ein Microsoft Windows-Server-Betriebssystem benötigt. Der Hintergrund dafür ist, daß im Telefonieserver den TAPI-Geräten Benutzeraccounts zugewiesen werden, die dann der Telefonieserver bei Verbindung (tcmsetup) den jeweiligen TAPI-Geräten automatisch zuordnet. Dafür müssen auf dem Server und den Clientrechnern dieselben Accounts (nicht gleiche Namen, sondern dieselben Accounts) verwendet werden - diese Funktionalität erfordert eben die Domäne. Ohne konfigurierte Domäne und Windows Server funktioniert das nicht!

Bei den VoIP-Telefonanlagen von Auerswald sind mehrere LAN-TAPI-Teilnehmer freigeschaltet und es können weitere erworben werden. Die Funktionsweise ist wie folgt:

  1. Auf einem Rechner im Netz, meist einem Server, wird der Treiber für die LAN-TAPI installiert. Der Rechner muß in eine Domäne eingebunden sein und ein Serverbetriebssystem von Microsoft ausführen.
  2. Auf demselben Server wird der Telefonieserver aktiviert
  3. Auf den Clients wird der Remote-Provider für TAPI installiert und so konfiguriert, daß der Server verwendet wird

In der Praxis gibt es meist einige Probleme, die für Unsicherheit sorgen, daher hier die Vorgehensweise Schritt für Schritt.

Schritt 1: Aktivieren der LAN-TAPI-Benutzer in der Telefonanlage

In der Auerswald 3000 befinden sich die Einstellungen unter Funktionen / LAN-TAPI. Im Grunde muß nur ein Kennwort eingegeben werden und die jeweiligen TN für LAN-TAPI aktiviert werden. Das Kennwort wird dann später benötigt.

Für die Auerswald 5x00 ist die Vorgehensweise analog. Der Menüpunkt ist hier Funktionen / LAN-TAPI. Wichtig ist, daß hier die TN hinzugefügt werden - im TN selbst befindet sich die Einstellung nicht. Werden die TN nicht angegeben, kommt beim Wählen die Fehlermeldung, daß ein interner Fehler aufgetreten sei.

Schritt 2: Installation des LAN-TAPI-Providers

Der LAN-TAPI-Provider kann von der Auerswald-Website heruntergeladen werden. Die derzeit aktuelle Version 2.4.1.0 befindet sich hier: http://www.auerswald-root.de/download/datei/lantapi/v2410/Setup.exe

Als letzter Schritt der Installation wird der Provider konfiguriert. Dazu wird die IP-Adresse der Telefonanlage und das in Schritt 1 vergebene Kennwort benötigt.

Nach der Installation und Konfiguration kann auf dem Server mithilfe der Wahlhilfe (dialer.exe) über die LAN-TAPI gewählt werden.

Schritt 3: Aktivieren des Windows-TAPI-Servers

Auf einem Domänencontroller (ab Windows 2008) ist hier ein weiterer Schritt notwendig: der Benutzer Netzwerkdienst muß die notwendigen Privilegien bekommen, um den TAPI-Server starten zu können. Dies erfolgt mittels des Tools "ldp.exe" (wird standardmäßig aktiviert. Die Übersetzung der Oberfläche des Programmes wurde wahrscheinlich maschinell durchgeführt, die Angaben im englischsprachigen Artikel zum Thema passen daher nicht ganz. Zum Geben der Berechtigungen ist wie folgt vorzugehen (Windows 2008):

  1. ldp.exe ausführen
  2. Menüpunkt Remotedesktopverbindung / Gebunden
  3. Bindungstyp bleibt auf "Bindung als aktuelle angemeldeter Benutzer", wenn das Programm als Administrator ausgeführt wird, ansonsten "Bindung mit Anmeldeinformationen" und über Mitglied der Administratoren verbinden
  4. Menüpunkt Ansicht / Struktur
  5. Als Base-DN den ersten Eintrag (entspricht der LDAP-Domäne) auswählen
  6. Baum erweitern und auch den Knoten "Domain Controllers" erweitern
  7. Den betreffenden Domänencontroller mit Rechtsklick anklicken und im Kontextmenü Schwer / Sicherheitsbeschreibung auswählen
  8. Im Dialogfeld "Sicherheitsbeschreibung" alles so lassen und OK klicken
  9. Irgendeinen Eintrag in der Liste DACL auswählen
  10. Knopf "Add ACE" drücken
  11. Bei "Vertrauensnehmer" "NT-Autorität\Netzwerkdienst" eintragen und Berechtigungen "Eigenschaft lesen", "Berechtigungen lesen", "Unterg. Objekt erstellen" und "Unterg. Objekt löschen" auswählen und OK klicken
  12. "Aktualisieren" klicken
  13. Programm schließen

Nun kann der TAPI-Server aktiviert werden:

  1. mmc.exe ausführen
  2. Menüpunkt Datei / Snap-In hinzufügen/entfernen...
  3. Snap-In "Telefonie" auswählen und hinzufügen
  4. Es erscheint der Knoten "Telefonie" mit dem untergeordneten Rechnernahmen und diesem untergeordnet die TAPI-Provider
  5. Rechtsklick auf den Rechnernamen und "Eigenschaften"
  6. Häckchen rein bei "Telefonieserver aktivieren". Bei Benutzername steht beim SBS2008 "NT AUTHORITY\NetworkService" drin, das lassen. Wenn nichts drin steht, einen gültigen Benutzer auswählen, der über die entsprechenden Zugriffsrechte im AD verfügt. (Anmerkung: Memberserver verfügen zumindest ab Windows 2012 nicht mehr über die notwendigen Zugriffsrechte im AD. Gleichzeitig konnte auf einem Windows Server 2012 der Tapi-Server nicht mit einem Domänenaccount - auch nicht mit einem Domänen-Admin - ausgeführt werden. Schlußendlich blieb der Benutzer der NetworkService.)
  7. Dialog mit OK beenden.

Wird der Telefonieserver auf einem Memberserver mit Windows 2012 betrieben, dann ist ein weiterer Schritt notwendig, damit die Konfiguration editiert werden kann. Wird dieser Schritt unterlassen, dann können den TAPI-Lines weder Benutzer zugewiesen werden, noch Telefonieadministratoren angegeben, weil die entsporechenden Eingabefelder/Menüpunkte ausgegraut sind.

  1. tapimgmt.msc muß mit einem lokalen Benutzer, der Administrator ist, gestartet werden. Domänenbenutzer, die über die Domänen-Admins auch lokale Administratoren sind, gehen NICHT - es muß zwingend ein lokaler Administrator sein.
  2. Nun können Domänenbenutzer als Telefonieadministratoren hinzugefügt werden. Auch hier ist die Angabe von Benutzern notwendig - die Angabe von Gruppen ist nicht möglich. Da ein lokales Konto für den Start der Telefonieverwaltung verwendet wurde, muß nun zum Hinzufügen der Domänenbenutzer ein Benutzer angegeben werden, der auf die Informationen im AD Zugriff hat - das muß also ein Domänenbenutzer sein.
  3. Nachdem die Domänenbenutzer hinzugefügt wurden, können diese die Telefonieverwaltung ebenfalls bearbeiten.

Unter dem Knoten "Auerswald LAN TAPI Service Provider" befinden sich alle für LAN-TAPI verfügbaren Teilnehemer. Dort müssen nun noch die Windows-Benutzer zugewiesen werden, die die jeweiligen TAPI-Lines über den Server nutzen können. Wird dies nicht gemacht, dann sind auf den Clients zwar die TAPI-Lines sichtbar, bei der Verwendung kommt allerdings eine Fehlermeldung. Die Zuordnung der Benutzer erfolgt mittels Security Identifier (SID). Entsprechend können hier nur Domänenbenutzer hinzugefügt werden und die Rechner, die von den Benutzern verwendet werden, müssen in die Domäne eingebunden sein.

Zum Schluß wird der Telefoniedienst auf dem Server neu gestartet. (net stop tapisrv|net start tapisrv)

Schritt 4: Konfiguration der Clients

Die Clientkonfiguration ist auch zweistufig. Zunächst wird in der Systemsteuerung im Punkt "Telefon und Modem" im Register "Erweitert" der "Microsoft Windows Remote Service Provider" hinzugefügt. Dieser erkennt normalerweise Telefonieserver im Netzwerk (seit Windows XP), läßt sich aber auch manuell konfigurieren. Das Hilfsprogramm zum Konfigurieren des TAPI-Servers ist tcmsetup.exe: https://technet.microsoft.com/en-us/library/ff959296%28v=ws.10%29.aspx

Zunächst wird eine vorher eventuell vorhandene Konfiguration gelöscht und dann die neue hinzugefügt:

  1. tcmsetup /c /d
  2. tcmsetup /c <dns-name-des-servers>

Nun kann am Client mit der Wahlhilfe ebenfalls die Funktion geprüft werden.

Zu beachten ist hierbei wie bereits im vorigen Punkt ausgeführt, daß der Clientrechner Domänenmitglied sein muß und der angemeldete Benutzer der Domänenbenutzer sein muß, der im Telefonieserver der entsprechenden TAPI-Line zugeordnet wurde.

Schritt 5: Wählen aus MS Outlook

Outlook kann standardmäßig mit TAPI-Providern umgehen und wählen. Allerdings gibt es bei Outlook 2013 das Problem, daß in der Personenansicht der Anrufknopf ausgegraut ist. Wird die Ansicht umgeschaltet (auf irgendeine andere), dann funktioniert das.

Bei Office 2016 / 365 tritt zusätzlich ggf. das Problem auf, daß die Wahl vom Dialer aus funktioniert, aus Outlook jedoch nicht (da passiert schlichtweg garnichts). Der Grund dafür ist, daß zusätzlich Lync installiert ist und Outlook die TAPI garnicht verwendet. Durch das Setzen einer Registryeinstellung kann das jedoch korrigiert werden (Quelle):

Im Schlüssel HKEY_LOCAL_MACHINE\Software\Microsoft\Office\Outlook\Call Integration (64bit Office auf 64bis OS oder 32bit Office auf 32bit OS) oder HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Wow6432Node\Microsoft\Office\Outlook\Call Integration (32bit Office auf 64bit OS) muß der DWORD-Wert TAPIOVERRIDE auf "1" gesetzt werden. Ist der Schlüssel oder der DWORD-Wert nicht vorhanden, muß er angelegt werden.